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Neues EU-Ranking für 500 Universitäten

EU-Ranking für 500 Universitäten
EU-Ranking für 500 Universitäten (Photo: Archiv)

Am neuen internationalen Hochschulranking der Europäischen Kommission werden sich 500 Universitäten aus allen Teilen Europas und der Welt beteiligen. Im Unterschied zu bestehenden Ranglisten werden die Universitäten nach dem neuen System namens „U-Multirank“ anhand eines breiteren Spektrums an Leistungsindikatoren eingestuft, wodurch die Nutzer sich ein besseres, realistischeres Bild davon machen können sollen, was die jeweilige Einrichtung zu bieten hat.

So werden die Hochschulen beim neuen „mehrdimensionalen“ Ranking in folgenden fünf Kategorien bewertet: Renommee der Forschung, Qualität von Lehre und Lernumfeld, internationale Ausrichtung, Abschneiden beim Wissenstransfer (z. B. Partnerschaften mit Betrieben und Unternehmensgründungen) sowie regionales Engagement.

Die Universitäten sind aufgefordert, sich im ersten Halbjahr 2013 für das neue Ranking anzumelden. Erste Ergebnisse werden für Anfang 2014 erwartet. Offiziell vorgestellt wird U-Multirank auf einer groß angelegten Konferenz, die der irische Ratsvorsitz am 30. und 31. Januar in Dublin abhält.

„Das neue Ranking ist ein modernes, komplexes System, das der ganzen Bandbreite der Hochschulbildung gerecht wird. In bestehenden internationalen Rankings liegt der Schwerpunkt häufig immer noch zu sehr auf der Reputation der Forschung. Mit unserem mehrdimensionalen Ranking lassen sich die Universitäten besser und präziser vergleichen. Dank U-Multirank finden Studieninteressenten die für sie passende Universität, und die Hochschulen werden dazu animiert, in mehreren Bereichen besser zu werden. Auch für die politischen Entscheidungsträger wird das neue Ranking nützlich sein, denn es erleichtert ihnen die erfolgreiche Gestaltung der künftigen Hochschulpolitik“, sagt Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend.

Die Bewertungsgrundlage für U-Multirank sind objektive Kriterien und Angaben. Für die erste Projektphase möchte die Kommission möglichst viele Universitäten gewinnen. Weitere Hochschulen können dann in einem späteren Stadium dazustoßen. U-Multirank bietet jedem Nutzer auch die Möglichkeit, sich anhand seiner individuellen Prioritäten sein persönliches Ranking zu erstellen.

Damit Unabhängigkeit, Qualität und Überprüfbarkeit gewährleistet sind, hat die Kommission ein unabhängiges Konsortium mit der Erstellung des Rankings beauftragt. Die Federführung übernehmen das deutsche Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und das niederländische Center for Higher Education Policy Studies (CHEPS).

Weitere Projektpartner sind das Centre for Science and Technology Studies (CWTS) der Universität Leiden, der Fachverlag Elsevier, die Bertelsmann-Stiftung und das Softwareunternehmen Folge 3. Bei der Datenerhebung wird das Konsortium auch nationale Rankingorganisationen sowie sonstige Interessengruppen zurate ziehen.

Backgroundinformation:

U-Multirank ist das Endergebnis einer Initiative, die 2008 auf einer Konferenz während des französischen Ratsvorsitzes angestoßen wurde. So wurde ein neues Universitätsranking anhand eines breiten Spektrums an Exzellenzkriterien auf internationaler Ebene gefordert.

Die Europäische Kommission gab anschließend bei einem Konsortium von Hochschul- und Forschungseinrichtungen namens CHERPA eine Machbarkeitsstudie in Auftrag, die 2011 abgeschlossen wurde.

Die Studie, die sich auf die Arbeit mit 150 Hochschuleinrichtungen aus Europa und aller Welt stützt, bestätigte, dass das Konzept realistisch und die Umsetzung eines solchen mehrdimensionalen Rankings machbar ist.

Umgesetzt wird U-Multirank im Zeitraum 2013‑2014 mit einer Mittelausstattung von 2 Mio. EUR aus dem EU-Programm für lebenslanges Lernen. Es besteht die Möglichkeit, die Startfinanzierung auf den Zeitraum 2015‑2016 auszudehnen, d. h. um zwei weitere Jahre zu verlängern. Danach soll das Ranking von einer unabhängigen Einrichtung verwaltet werden.

Wandelt sich das Klima zur Katastrophe?

„Heiße Luft nach Kopenhagen“ von Reinhard Böhm heizt die Diskussion um das Reizthema Klimawandel auf. Ein Buch zur Information und Provokation
„Heiße Luft nach Kopenhagen“ von Reinhard Böhm heizt die Diskussion um das Reizthema Klimawandel auf. Ein Buch zur Information und Provokation (Edition Va Bene)

Der Hurrikan Sandy hat New York und die halbe Ostküste Amerikas lahmgelegt und wirbelt auch wieder das Thema Klimawandel und seine Auswirkung auf: schmelzende Gletscher, Jahrhundertfluten und monströse Murenabgänge wie im Sommer in der Steiermark – extreme Wetterereignisse sind auch in Österreich keine Seltenheit mehr.

Hat die große Klima-Apokalypse schon begonnen? Wandelt sich das Klima zur Katastrophe? Ein brisantes und heißes Thema, das keinen kalt lässt. Dazu einen Buchtipp für alle, die zu diesem Thema mehr wissen möchten, sollten und müssten: „Heiße Luft nach Kopenhagen“ von Reinhard Böhm, eine überaus kritische Analyse aus der renommierten Edition Va Bene (ISBN 978-3-85167-243-5).

Der Autor Dr. Reinhard Böhm, Klimatologe und Leiter diverser internationaler Forschungsprojekte zur Variabilität des Klimas in Österreich und im Großraum Alpen, setzt sich kritisch und provokant mit dem Dauer-Reizthema Klimawandel auseinander. Allgemeinverständlich erklärt er den heutigen Stand der Wissenschaft und zeigt deren vorhandenen Unsicherheiten auf – basierend auf objektive Daten und Fakten.

Watergate, Climategate, Kopenhagengate: Was nun, wie geht’s weiter? Ist alles normal, abnormal oder postnormal? Ist der Klimawandel nur eine künstliche mediale Aufregung oder müssen wir uns schon bald warm anziehen, weil die nächste Eiszeit kommt?

Personalmanagement unter Druck

Das Personalmanagement in Unternehmen kann mit dem stärker werdenden Veränderungsdruck der globalen Märkte und Technologien nicht mithalten. Personalabteilungen tun sich schwer damit, merklich zum Unternehmenserfolg beizutragen. Das berichtet BILDUNGaktuell, das führende Online-Portal  für Management, Personalwesen, Aus- und Weiterbildung.

Für 65 % der Unternehmen sind alternative Kanäle wie Jobbörsen im Internet und Social Media heute bereits Standard. Aber auch fortschrittliche Personaler müssen ihre Rolle bei den strategischen Entscheidungen, die die Zukunft ihres Unternehmens betreffen, erst noch zementieren. Das sind zentrale Ergebnisse der neuen Untersuchung „The State of Human Capital 2012“ von The Conference Board und McKinsey & Company.

English: Human Capital Investment Model!!
EHuman Capital Investment Model (Illustration: Wikipedia)

Laut den Studienautoren gehört das Recruiting über die digitalen Medien bereits zu den Standardaufgaben einer Personalabteilung. Gleiches gilt für die Führungskräfte-Entwicklung und die Arbeit an der Arbeitgebermarke: Mehr als 50 % der Unternehmen sind hier bereits aktiv.

Aufholbedarf besteht jedoch bei strategischer ausgerichteten Maßnahmen. Wenige international tätige Unternehmen bieten beispielsweise bisher Betriebsrenten an, die explizit die Dienstjahre honorieren (24 %).

Noch weniger Unternehmen wirken auf Regierungskreise ein, um die Zuwanderung fehlender Fachkräfte aus dem Ausland zu ermöglichen (13 %). Auch kooperieren wenige Firmen mit anderen Branchenvertretern, um die Attraktivität der eigenen Industrie zu erhöhen (9 %).

„Weltweit gilt es, die richtigen Arbeitnehmer für sich zu gewinnen, erfahrenes Personal besser zu entwickeln und emotional zu reaktivieren. Dafür brauchen die Unternehmen zukunftsorientiertere und agilere Personalabteilungen. Wer die Weichen nicht frühzeitig stellt, wird daran scheitern“, sagt Rebecca Ray, Senior Vice President Human Capital von The Conference Board und eine der Studienautorinnen.

Asmus Komm, Partner bei McKinsey in Hamburg ergänzt: „Die erfolgreichsten Unternehmen werden diejenigen sein, die sich den strategischen HR-Themen der Zukunft stellen und neue Wege zum Beispiel im Leistungsmanagement oder bei der Talentförderung einschlagen“. So werde es beispielsweise immer wichtiger, die Mitarbeiter stärker zu segmentieren, um besser auf ihre individuellen Bedürfnisse eingehen zu können.

Schlüsselthema: Strategic Workforce Planning
Langfristig ausgerichtete Personalprozesse gewinnen laut der Studie an Bedeutung. Ein Schlüsselthema ist beispielsweise das „Strategic Workforce Planning“ (Strategische Personalplanung), mit dem der zukünftige Personalbedarf frühzeitig erkannt wird. In Zeiten flexibler Arbeitszeitmodelle werden diese Berechnungen zunehmend komplexer – und wichtiger.

McKinsey-Partner Komm: “HR-Abteilungen müssen den Mehrwert, den sie langfristig leisten, messbar machen und ihr Geschäftsverständnis stärken. Ein Weg ist zum Beispiel, die Personalteams durch Manager aus den Business Lines zu ergänzen. Nur wenn sie die Sprache des Managements sprechen, werden sie auf Dauer erfolgreich sein.“ Ray: „Wer für teure Personalentwicklungsprogramme keinen Business Case vorlegen kann, bekommt auch keine zusätzlichen Ressourcen.“

Die Mitarbeiter erwarten dagegen eine ganz andere Erklärung. „Wenn Unternehmen in schlechten Jahren als erstes auf die Personalbremse treten, fragt sich jeder: Warum sollen wir uns an das Unternehmen binden?“ so Ray. Unternehmen könnten nur dann auf eine engagierte und loyale Belegschaft bauen, wenn sie auf diese Frage eine Antwort fänden: „Sie müssen den Mitarbeitern Wertschätzung zeigen.“

The State of Human Capital 2012
Die Untersuchung „The State of Human Capital 2012” identifiziert die wichtigsten Handlungsfelder, mit denen Human Resources Management einen bedeutsamen Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten kann und zeigt kurz- und langfristige Perspektiven auf.

Die aktuelle Ausgabe des eMagazins BILDUNGaktuell können Sie hier herunterladen
Die aktuelle Ausgabe des eMagazins BILDUNGaktuell können Sie hier herunterladen

Der Forschungsbericht stützt sich auf die Aussagen von 517 internationalen Führungskräften, die Arbeitsergebnisse von 18 Fokusgruppen und die Auswertung von über 100 wissenschaftlichen Quellen. Der Forschungsbericht kann auf der Website BILDUNGaktuell heruntergeladen werden.

 

Bachelorabschluss mit Lateinamerika-Lehrgang

Der Universitätslehrgang für höhere Lateinamerika-Studien ist ein internationales Weiterbildungsprogramm zu Lateinamerika (Photo Disc)
Ein mehrwöchiges Forschungspraktikum im Ausland ermöglicht den Absolventen des Lehrgangsfür höhere Lateinamerika-Studien die Verbindung zwischen Theorie und Praxis (Photo Disc)

Der Interdisziplinäre Universitätslehrgang für Höhere Lateinamerika-Studien ist ein regionalspezifisches, interdisziplinäres, internationales und berufsbegleitendes Weiterbildungsprogramm zu Lateinamerika. Internationale Vortragende aus verschiedenen Disziplinen vermitteln innerhalb der Module Politik, Kultur, Wirtschaft und Natur sozial- und naturwissenschaftliche Interdisziplinarität.

Der Lehrgang dauert sechs Semester und richtet sich an alle, die eine berufliche Tätigkeit in den Bereichen Wirtschaft, Ökologie, Kommunikation, Internationale Beziehungen, Diplomatie, Entwicklungszusammenarbeit, Menschenrechtsarbeit, politische Beratung, Bildung oder Tourismus mit Schwerpunkt Lateinamerika anstreben.

Rund ein Viertel der TeilnehmerInnen stammt aus lateinamerikanischen Ländern. Unterrichtssprachen sind Deutsch, Spanisch, Englisch und Portugiesisch. Ein mehrwöchiges Forschungspraktikum im Ausland gewährleistet die Verbindung zwischen Theorie und Praxis.

Durch den modularen Aufbau ist der Einstieg jeweils zu Semesterbeginn möglich. Voraussetzung ist ein abgeschlossenes Bakkalaureat-, Magister– oder Diplomstudium im europäischen Bildungsraum oder die erfolgreiche Absolvierung einer vergleichbaren Studienleistung außerhalb der EU.

Zehn Staaten bilden Lateinamerika
Zehn Staaten bilden Lateinamerika

Der Lehrgang wird von der Universität Wien in Kooperation mit dem Österreichischen Lateinamerika-Institut durchgeführt und von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit und der Stadt Wien gefördert.

Das Wintersemester 2012/13 trägt den Titel „Politische und gesellschaftliche Transformationsprozesse in Lateinamerika: Erfolge, Grenzen, Möglichkeiten“ und beginnt im Oktober 2012. Anmeldeschluss ist der 15. September 2012.

Kostenloser Informationsabend am 5. Juni um 18.00 Uhr im Österreichischen Lateinamerika-Institut, Schlickgasse 1, 1090 Wien. Anmeldung unter lehrgang@lai.at Weitere Informationen gibt’s bei Doris Rodas-Waldner unter Tel. +43 (0)1 310 74 65 12