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HRG-Studie: Hotelpreise steigen

Design Hotel 25h Vienna
Design Hotel 25h Vienna: Die österreichische Metropole liegt bei Hotelpreisen im Europa-Durchschnitt

Mit einer globalen Untersuchung unterstützt HRG das Kundenbedürfnis nach besserer Kostenkontrolle im Reisemanagement. Die HRG-Hotelstudie 2013 zeigt, dass die Entwicklung der Logis-Kosten im Geschäftsreisebereich höchst differenziert betrachtet werden muss.

„Unsere Hotelstudie zeigt, dass regionale Trends an Bedeutung verlieren, während einzelne Städte hervorragende Rollen in einer kleiner werdenden Welt spielen. Es sieht so aus, als würden die Hotelkosten steigen. Geht man jedoch ins Detail, lässt sich erkennen, dass das Bild innerhalb einzelner Länder, sogar innerhalb einzelner Regionen sehr unterschiedlich ausfallen kann.“ so Stewart Harvey, Group Commercial Director von HRG.

Harvey: „Seit mehreren Jahren beobachten wir, dass Unternehmen erhöhtes Kostenbewusstsein an den Tag legen und bei Geschäftsreisen stärker auf den Preis achten. Dieser Fokus auf Planung und Controlling wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. HRG ist es ein besonderes Bedürfnis, gemeinsam mit den Kunden zu analysieren, wie und wann Reiseleistungen unter laufenden Herausforderungen am besten und günstigsten buchbar sind.“

Eine der wesentlichen Erkenntnisse der aktuellen Studie ist, dass vorteilhafte Wechselkurse internationale Geschäftsreisende vor den Auswirkungen stark steigender Hotelkosten in Städten wie Rio de Janeiro oder Buenos Aires schützen. Die wichtigsten weiteren Trends finden Sie hier kurz zusammengefasst:

  • Im weltweiten Durchschnitt stiegen die Preise 2012 um 1,4% (Anm.: +1% 2011)
  • Die Preise in den Finanzmetropolen wie London, New York, Hong Kong und Singapore stiegen ebenfalls. Diese Entwicklung kann auf ein wiedergewonnenes Vertrauen in den Finanzsektor zurückgeführt werden.
  • Der europäische Markt weist uneinheitliche, saisonal stark schwankende Preise auf. Während in Städten wie Barcelona und Athen die Entwicklung wechselhaft war, ließ sich in Deutschland eine stabilere Situation beobachten. Steigende Auslastungszahlen in Städten wie Frankfurt und Berlin führten dort zu einem steigenden Preisniveau.
  • Nach starken Rückgängen in den vergangenen Jahren verzeichnet Dubai wieder Preisanstiege. Die lokalen Hotelpreise haben wieder das Niveau aus der Zeit vor dem Arabischen Frühling erreicht. Andere Metropolen der Region verzeichnen weiterhin Rückgänge im Geschäftsreiseaufkommen.
  • Der US-Hotelmarkt verzeichnete generell steigende Preise. Eine Ausnahme bildete die Hauptstadt Washington D.C. (-14%), wo die Nachfrage im Business-Bereich zurück gegangen ist.
  • Moskau bleibt das neunte Jahr in Folge die teuerste Destination für Geschäftsreisende. Mit einer Preiserhöhung von 4% im Vergleich zum Vorjahr konnte der deutliche Abstand zu anderen Städten weiterhin gehalten werden.
  • Die stärksten Preiserhöhungen konnten in den brasilianischen Metropolen Rio de Janeiro (+19%) und Sao Paulo (+15%) festgestellt werden. Im allgemeinen kann der Geschäftsreisemarkt in Südamerika als wachsend beschrieben werden.

Asien, Nord- und Südamerika verzeichneten gesamt steigende Preise im Vergleich zum Vorjahr. Alle anderen Regionen weisen dem gegenüber insgesamt fallende Preise aus. Die anhaltende Weltwirtschaftskrise und die unbeständigen wirtschaftlichen Umfeldbedingungen der Eurozone führten zu einem Abfall der Preise um durchschnittlich 9%. Ein Abbild der globalen wirtschaftlichen Entwicklung ist auch im Geschäftsreisemarkt zu sehen: Wachstumsmärkte wie Lateinamerika rücken immer weiter ins Rampenlicht der Geschäftsreisenden.

Auch der Blick auf den europäischen Markt bietet ein sehr differenziertes Bild: Städte wie Barcelona, Dublin und Athen, deren nationale Wirtschaft stark von der aktuellen Krise betroffen waren und sind, verzeichneten rückläufige Hotelpreise. Das Beispiel Barcelona zeigt, wie stark die Schwankungen waren, denen die Märkte im vergangenen Jahr unterlagen: Auf einen Preisabfall von 39% im 1. Quartal folgte ein Anstieg um 32% im letzten Vierteljahr. Am Ende des Jahres blieb keine messbare
Veränderung im Vergleich zum Vorjahr.

Ein ganz anderes Bild war in Frankfurt zu beobachten: Das Wiederaufleben des Bank- und Finanzsektors führte dort zu einer Preissteigerung von 4%. Die letztjährigen Entwicklungen auf anderen etablierten Märkten wie Berlin, London oder Paris verleiten zu einem klaren Schluss: Im Geschäftsreise-Europa gibt es eine Trennung zwischen Nord und Süd.

Auch Wien wurde in der Studien erfasst: Die durchschnittlichen Zimmerpreise für Geschäftsreisende in der Bundeshauptstadt lagen 2012 bei 165,09 EUR. Daraus ergibt sich ein Minus von einem Prozentpunkt im Vergleich zu den Werten des Vorjahres. Im europäischen Vergleich entspricht das einer durchschnittlichen Entwicklung.

Backgroundinformation

Seit 21 Jahren führt HRG im Abstand von einem halben Jahr eine Studie über die Entwicklungen der Hotelpreise in den wichtigsten Geschäftsreisemärkten durch. Die Studie soll einen Einblick in das weltweite Verhalten im Bereich Geschäftsreisen geben. Die Daten der aktuellen Studie entstammen einer Kombination der Wirtschaftsfaktoren im Zeitraum Jänner–Dezember 2012. Referenzwerte beziehen sich auf den Zeitraum Jänner–Dezember 2011.

HRGHogg Robinson Group plc (HRG) ist ein internationaler Anbieter hochwertiger Unternehmensdienstleistungen mit Hauptsitz in Basingstoke, UK. 1845 gegründet, spezialisiert sich HRG heute auf die Geschäftsfelder Reise-, Kosten- und Datenmanagement auf Basis eigener technischer Lösungen und Produkte. Mit einem weltweiten Netzwerk, das mehr als 120 Länder umfasst, bietet HRG in Nordamerika, Europa, Asien-Pazifik, Afrika, Lateinamerika sowie im Nahen Osten und Westasien exzellentes lokales Marktwissen gekoppelt mit globaler Expertise.

Italien: Mehr Qualität im Tourismus

Neuer ENIT-Gneraldirektor Andrea Babbi (Foto: ENIT)
Neuer ENIT-Gneraldirektor Andrea Babbi (Foto: ENIT)

Italiens Tourismuszentrale ENIT hat einen neuen Chef: Generaldirektor Andrea Babbi. Der 50-jährige leitete bisher als Geschäftsführer von APT Servizi die Geschicke des Fremdenverkehrsamtes der Region  Emilia Romagna. Bei einer Pressekonferenz stellte Babbi gemeinsam mit ENIT-Präsident Pier Luigi Celli seine Pläne.

Zu den Hauptanliegen des neuen ENIT-Chefs zählen die intensivere Zusammenarbeit mit den Regionen und die stärkere Nutzung von Synergien. Daneben betonte Babbi die Notwendigkeit von Innovationen im Bereich Social Media, sowie bei der Qualitätssteigerung des touristischen Angebotes.

Babbi hob auch die Rolle von ENIT als Vermittler, Berater und Koordinator für die  internationale Vermarktung des Reiselandes Italien hervor. Als zentrales Portal für die gemeinsame Vermarktung des touristischen Angebotes der einzelnen Regionen soll zukünftig die Seite www.italia.it dienen.

Die italienische Tourismusbranche klagte heuer über einen „Horrorsommer“. In den Monaten Juli und August wurde ein sechsprozentiger Rückgang in der Zahl der italienischen Gäste gemeldet, der von einem Plus von 1,1 Prozent bei ausländischen Touristen nicht kompensiert werden konnte.

Italienuraub bieten u.a. folgende Veranstalter: TUI, Terra Reisen, Ruefa Reisen, Prima Reisen, Neckermann, ITS Billa Reisen, FTI, Dertour u.v.m.

Jobs im Tourismus: Fernweh-Experten gesucht

Spezialisierte Hochschulabsolventen mit Management-Know-how im Tourismus haben gute Berufsaussichten

Karrierejobs im Tourismus
Jobs im Tourismus: Große Chance für alle, die im Tourismus Karriere machen wollen. Nur die Besten erreichen ihr berufliches Traumziel (Foto: Archiv)

Der Tourismus beschäftigt mehr Menschen als die Automobilindustrie oder die Landwirtschaft. Und die Branche wächst weiter.

Spannende Managementaufgaben bieten sich vor allem für Akademiker mit einschlägigem Studium und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen.

“Wer im Tourismus aufsteigen will, braucht einen akademischen Titel”, bestätigt Prof. Dr. Helmut Wachowiak, Fachbereichsleiter Tourismus Management an der Internationalen Hochschule Bad Honnef – Bonn (IUBH).

Die Tourismus-Branche boomt. Nach dem Handel ist sie der zweitgrößte Dienstleistungssektor. In Deutschland arbeiten laut Deutschem Reiseverband (DRV) rund 2,8 Millionen Menschen im Tourismus, weltweit sind es etwa 100 Millionen.

Experten beobachten ein anhaltendes Wachstum der Branche: “In 2012 wurden bislang etwa eine Milliarde internationale Reisen gebucht. Im Jahr 2022 werden es 1,6 Milliarden sein”, so Wachowiak.

Es gibt kaum einen Markt mit vielfältigeren Berufswegen, vor allem für junge Menschen mit Hochschulabschluss und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen.

Interessante und anspruchsvolle Tätigkeiten warten zum Beispiel hinter den Kulissen der Reiseveranstalter und Fluglinien, bei großen Konzernen und im Tourismus-Marketing.

Die Karrierechancen stehen auch in Zukunft gut. Während der Bedarf wächst, sinkt die Zahl der Berufseinsteiger aufgrund des demographischen Wandels. Auch im Tourismus wird es also bald an Fachkräften mangeln.

Gesucht: Trendscouts mit Hochschulabschluss

Früher war der Tourismus ein klassisches Berufsfeld für Nicht-Akademiker. Doch mit der Internationalisierung und dem Wachstum des Marktes ist eine zunehmende Akademisierung verbunden.

“Viele Reiseveranstalter oder auch Luftverkehrsunternehmen setzen heute einen Bachelor beim Berufseinstieg voraus”, berichtet Wachowiak.

Qualifizierte Absolventen seien nie lang auf Stellensuche: “Viele Unternehmen beginnen schon bei uns auf dem Campus mit der Rekrutierung zukünftiger Mitarbeiter.”

Kooperationsprogramme zwischen Hochschulen und Unternehmen ermöglichen den Studierenden einen engen Draht zur Wirtschaft. Die IUBH kooperiert unter anderem mit dem Verband Internet-Reisevertrieb e.V. (VIR), Lufthansa, Thomas Cook und Aida Cruises.

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Tourismus mit Verantwortung: Wer hier Fuß fassen will, hat als Hochschulabsolvent sehr gute Job-Chancen  (Photo credit: respontour)

Wer in der Tourismus-Branche Fuß fassen will, braucht ein feines Gespür für Trends. Denn der Tourismusmarkt reagiert sensibel auf wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Veränderungen.

Tourismus-Manager greifen solche Entwicklungen früh auf und gestalten sie mit. Aktuelle Branchen-Trends sind zum Beispiel der Medizintourismus, das Urlaubsziel Deutschland und nachhaltiger Tourismus.

Mehr zu diesem Thema lesen Sie weiter auf BILDUNGaktuell, dem Online-Portal fürManagement, Personalwesen, Aus- und Weiterbildung.

Die Euro-Krise und die Folgen für den Tourismus in Südeuropa

Euro-Krise und der Tourismus in Südeuropa (Illustration: istockphoto.com)
Die Euro-Krise und deren Auswirkungen auf den Tourismus in Südeuropa (Illustration: istockphoto.com)

Wie weit schlägt sich die negative Berichterstattung über die krisen-gebeutelten Länder auf deren Tourismus aus? Diese Frage untersuchten die ITB Berlin und das Marktforschungs-Institut IPK International im Rahmen des aktuellen Reisetrends des World Travel Monitor.

Das Fazit der Analyse: Griechenland verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr weniger Reisen aus Nord- und Mitteleuropa. Die übrigen Urlaubsländer Südeuropas kommen buchstäblich mit dem blauen Auge davon und können Verluste kompensieren und sogar noch wachsen.

Beim Incoming verlor Griechenland zwölf Prozent von Januar bis August 2012 im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2011. Diese Zahl relativiert sich mit Blick auf das Vorjahr, als das Land am Peloponnes indirekt vom arabischen Frühling profitieren und sogar sieben Punkte zulegen konnte. Auch in den Jahren davor verzeichnete das Land bereits einen leichten Rückgang.

Besonders zurückhaltend waren 2012 Reisende aus den Märkten Deutschland und Großbritannien, aus denen 20 bis 30 Prozent weniger Reisen kamen. Neue Märkte wie Russland oder Rumänien trugen dazu bei, das Minus im Incoming teilweise aufzufangen.

Besser geht es den drei Ländern Italien, Spanien und Portugal. Italiens Incoming-Zahlen wuchsen 2011 um vier Prozent. In diesem Jahr kamen aus Deutschland und Großbritannien drei bzw. ein Prozent weniger Reisen.

Bitter sind die Zahlen der Reisen aus Spanien – hier beträgt das Minus ganze 18 Prozent. Die „Emerging Markets“ wie Russland oder Polen legten aber beträchtlich zu, was den Gesamtreisezahlen zugutekommt. Unter dem Strich kann sich Italien über zwei Prozent Wachstum im Incoming freuen.

Auch die iberische Halbinsel kann ihre Verluste in der Anzahl der Reisen in das eigene Land derzeit mit neuen Quellmärkten ein großes Stück weit kompensieren. So hatte Spanien mit acht Prozent Wachstum im Incoming 2011 überaus stark von der politischen Lage in den arabischen Ländern profitiert.

2012 kamen aus Großbritannien fünf Prozent mehr Reisen – aus Deutschland stagnierten die Zahlen. Aus Italien kamen beachtliche 14 Prozent weniger Reisen. Spanien erfreut sich jedoch steigender Beliebtheit bei neuen Quellmärkten und verzeichnet zweistellige Wachstumsraten im Incoming aus Russland und Skandinavien. Insgesamt legten die Reisen um drei Prozent zu.

Ähnlich ist die Lage in Portugal. Bedingt durch den arabischen Frühling konnte das Land 2011 rund neun Prozent mehr Reisen verzeichnen. 2012 stieg die Zahl der Reisen aus Deutschland um erfreuliche vier Prozent.

Noch positiver präsentieren sich die Zahlen aus Russland und den skandinavischen Ländern. Bei den Reisenden aus Italien und Spanien verlor das Land erwartungsgemäß deutlich. Alles in allem stieg damit 2012 die Zahl der Reisen in das eigene Land um drei Punkte.

„Die Besucherströme nehmen insbesondere zwischen den Krisenländern ab. Die Nachfrage aus Mitteleuropa ist weitgehend stabil, aus den neuen Märkten sogar positiv“, kommentiert Dr. Martin Buck, Direktor des KompetenzCenter Travel & Logistics Messe Berlin, die Analyse. „Die Studie zeigt, wie komplex die Zusammenhänge zwischen Eurokrise und Reisen in den Ländern Südeuropas sind.“ (Quelle: ITB, IPK)