In die Normalität der Alltagsroutine zu verfallen, ist in Terror-Zeiten wie diesen eine grausame emotionale Herausforderung. Was können wir dagegen tun? Wie sollen wir mit unseren Emotionen umgehen? Ist Unmenschlichkeit eine Ausdrucksform des Menschlichen? weiterlesen
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Österreichs Krisenmanagement als Vorbild für Russland
„Österreich ist und bleibt engagierter und verlässlicher Partner bei der Wahrung von Frieden und Sicherheit in der Welt“, bekräftigte Staatssekretär Reinhold Lopatka nach einem Gespräch mit dem Nationalen Sicherheitsberater Russlands, Nikolaj Patruschew. „Auch ein kleines Land kann im internationalen Krisenmanagement Entscheidendes leisten, wie Österreich das seit Jahrzehnten vorzeigt“, so Lopatka weiter.

Der Staatssekretär erinnerte an die Teilnahme von mehr als 90.000 österreichischen SoldatInnen und PolizistInnen seit 1960 an Friedenseinsätzen der UNO, EU und im Rahmen der Partnerschaft für den Frieden mit der NATO.
„Schwerpunktregionen unserer Auslandseinsätze sind der Westbalkan mit starken Beteiligungen an den Operationen EUFOR Althea in Bosnien-Herzegowina und KFOR im Kosovo sowie der Nahe Osten, wo Österreich sowohl am Golan (UNDOF) als auch im Libanon (UNIFIL) mit Kontingenten vertreten ist. Diese Schwerpunktsetzung deckt sich mit den geographischen Prioritäten unserer Außenpolitik und zeigt, dass wir unsere Verantwortung für Frieden und Stabilität in unserer Nachbarschaft ernst nehmen“, betonte der Staatssekretär.

Im Rahmen der UNO liege Österreich konstant im vorderen Drittel der Truppensteller, bei EU-Operationen stelle Österreich rund 15 Prozent der entsandten militärischen Kräfte. Auch Russland überlege eine Teilnahme als Partner an einigen EU-Operationen.
Thema der Unterredung waren auch neue Sicherheitsbedrohungen. Lopatka: „Wir sind uns einig, dass der Wandel der Bedrohungsszenarien neue Herausforderungen und Aufgabenstellungen für die Sicherheitspolitik mit sich bringt. Um erfolgreich gegen Terrorismus, Menschen- und Drogenhandel, grenzüberschreitende organisierte Kriminalität und Cyber Security vorzugehen, brauchen wir mehr denn je eine effiziente internationale Zusammenarbeit.“

Und: Wien biete mit den an der Donau ansässigen Organisationen wie dem UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung oder der neu gegründeten Internationalen Anti-Korruptionsakademie ein Kompetenzzentrum für Sicherheitsthemen des 21. Jahrhunderts, meinte Lopatka, der auch das starke russische Engagement beim Aufbau der Anti-Korruptionsakademie würdigte.
In Osteuropa und im Südkaukasus spiele Russland eine wesentliche Rolle bei der Suche nach Lösungen für die eingefrorenen Konflikte. „Russland verfügt über Einfluss und Möglichkeiten, um Fortschritte in den Gesprächen zu Transnistrien, Berg-Karabach und Georgien zu bewirken. Die in diesem Jahr entstandene Dynamik in der Transnistrien-Frage darf nicht abreißen“, betonte Reinhold Lopatka.
Business Travel: Das Risiko reist mit

Wer beruflich viel unterwegs ist, reist stets im Schatten des Risikos: Ob in den USA oder in Asien, ob in Afrika oder Südamerika, ob in Europa oder in Neuseeland am Ende der Welt – das Gefahrenrisiko lauert jederzeit und überall – auf dem Flughafen, im Flugzeug, im Auto, in der Bahn, auf der Straße, im Hotel oder gar abends an der Bar.
„Vor Überfällen, Diebstahl, Erpressung durch Prostituierte, Kidnapping auf offener Straße, Naturkatastrophen, politische Unruhen oder Terroranschläge ist niemand gefeit. Vor allem Touristen und Business Traveller stehen im Visier von kriminellen Banden und des organisierten Verbrechens“, sagt Sicherheitsexperte Peter Fürnweger.
Der Mann weiß, wovon die Rede ist, denn Fürnweger kennt das riesige Gefahrenpotenzial. Nach mehr als 20 Jahren im staatlichen Polizeidienst Österreichs, davon mehr als zehn Jahre im permanenten Einsatz gegen die organisierte Kriminalität – bringt er eine hohe Fachkompetenz in allen Sicherheitsbelangen mit.

Sein Erfahrungsschatz, sein untrüglicher Instinkt und sein Einfühlungsvermögen in sensiblen Situationen haben ihn zu einem Experten im Bereich „Security“ gemacht. Mit einem eingespielten Team an hochprofessionellen Mitarbeitern im Personen- und Begleitschutz und mit seiner langjährigen Erfahrung bei Auslandseinsätzen – u.a. am Balkan und im arabischen Raum – bietet er für Geschäftsreisende, Unternehmen, Reiseversicherungen und internationale Konzerne und Organisationen, die ihre Manager und Mitarbeiter auf Geschäftsreisen schicken, praxisorientierte „Business Travel Security“-Schulungen und umfangreiche Reisesicherheitskonzepte.
So erstellt der ehemalige Soko-Ost-Fahnder u.a. eine Risiko-Analyse des Zielortes und eine Risk-Map, organisiert die Reiseplanung, sorgt für Reisebegleitung mit „Close Protection“ zur sicheren und erfolgreichen Abwicklung der Geschäftsreise und übernimmt im Fall des Falles auch Verhandlungen nach Entführungen, wickelt Lösegeldforderungen ab und sorgt für die sichere Rückführung.
Seine Kontakte und die Zusammenarbeit mit internationalen Informationsquellen und Nachrichtendiensten kommen ihm dabei zugute. „Fahnder“ Peter Fürnweger: „Wir schärfen das Bewusstsein für Gefahren- und Risikopotenziale auf Geschäftsreisen. Denn das Risiko darf nicht zum Fiasko für den Business Traveller und das Unternehmen werden.“ Georg Karp
War ein Geheimdienstmann bei Neonazimord am Tatort?
Welche Rolle haben die Geheimdienste gespielt? Diese Frage rückt in Deutschland immer mehr ins Zentrum der wiederaufgenommenen Ermittlungen zu den bisher unaufgeklärten „Döner-Morden“, die nun einem vergangene Woche aufgeflogenen Neonazi-Trio zur Last gelegt werden.
Für Aufsehen sorgte zuletzt ein Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ („FAZ“, Dienstag-Ausgabe), wonach ein Mitarbeiter des Verfassungsschutzes bei zumindest einem Mord direkt an Ort und Stelle gewesen sein soll. Der „hagere Mann mittleren Alters“ sei 2006 einer von insgesamt sechs Gästen eines Internetcafes in Kassel gewesen, in dem der 21-jährige Halit Yozat erschossen wurde.
Im Zuge der Ermittlungen stellte sich den Angaben zufolge heraus, dass jener Mann, der sich im Gegensatz zu den fünf anderen Gästen nicht bei der Polizei meldete, für den Geheimdienst tätig war. Der im Anschluss vom Dienst suspendierte Mann sei zudem „vom Zeugen zum Verdächtigen“ geworden – samt Hausdurchsuchung, bei der neben Waffen auch ein Buch über Serienmorde gefunden worden sei.
Es folgten „auch Nachforschungen über mögliche Zusammenhänge zu anderen ‚Döner-Morden‘, zu denen die Ermittler die Tat schließlich rechneten – aber für mindestens eine Tat hatte der Verdächtige ein Alibi“, so die „FAZ“.
Ein hochrangiger Ermittler sprach gegenüber der „Bild“-Zeitung in diesem Zusammenhang von einer „unfassbaren“ Vorgangsweise. Entlastend ausgelegt worden sei für den Mann demnach, dass er „zum Tatzeitpunkt nur in sechs der neun Morde in der Stadt war“. Als „auffällig“ wertete die Zeitung auch, dass es nach dem Auffliegen des Verfassungsschützers keine „Döner-Morde“ mehr gegeben habe.
Eine Reihe von Brandanschlägen auf Roma-Wohnungen im Osten Deutschlands beschäftigt noch immer die Sicherheitsbehörden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch diese Attentate von geheimen Aktionskommandos der „Braunen Armee Fraktion“ verübt worden sind. Und auch dabei muss untersucht werden, was der deutsche Verfassungsschutz darüber weiß bzw. welche Erkenntnisse er bisher gewonnen hat.
Eines ist aber seit Jahrzehnten bekannt: Die Staatsschützer haben in den meisten rechtsradikalen Gruppen ihre Informanten sitzen bzw. ihre Undercover-Agenten eingeschleust. Und es ist auch nicht unbekannt, dass Kriminelle immer wieder zu Straftaten animiert werden, um so an die Hintermänner zu gelangen. Die moralische Frage ist aber: Wie weit dürfen Staatsschützer bei ihrer Untergrundarbeit gehen? (Quelle: ORF/GeKa)
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