Viel Lärm um einen Sager des österreichischen Außenministers Michael Spindelegger. In einem Interview ventilierte er einen Gedanken, der schon seit langem in den Köpfen der EU-Politiker schwirrt: Man brauche in der EU eine Möglichkeit, ein Land, das sich nicht an die Prinzipien und Regeln der Union hält, aus der EU rauszuschmeißen.
Große Aufregung, Empörung und Kritik. Dabei hat der ÖVP-Vizekanzler nur das weitergedacht, was sein sozialistischer Kanzler Werner Faymann kürzlich meinte: Der EU Rettungsschirm sei kein Faß ohne Boden.
In beiden Fällen war das vorm Staatsbankrott stehende EU-Mitglied Griechenland gemeint. Denn mehr als 300 Milliarden Euro wurden bereits in den Pleitestaat gepumpt und noch immer reicht das Geld nicht, um Griechenland vor dem Bankrott zu retten.
Dass ausgerechnet der Chef der ÖVP, der absoluten Befürworterin der EU, mit seinen Gedanken fremd gegangen ist, stört plötzlich alle. Dabei hat Michael Spindelegger nur das gesagt, was in jeder Regierung, in jedem Konzern, in der jeder Partei und in jedem Verein passiert, wenn sich ein Mitglied nicht an die Spielregel hält – es wird ausgeschlossen.
GeKa
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.