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Zypern: Green Fees, Geschäfte und Schwarzgeld
Die Insel der Liebesgöttin Aphrodite lockt nicht nur sonnenhungrige Touristen an. Auch 80 russische Steuerflüchtlinge verknüpfen ihr undurchschaubares Business mit Abschlägen und Putten auf traumhaften Golfplätzen

Zypern. Hier küsst die Sonne das Meer. Hier erzählen stumme Zeugen der langen Vergangenheit leidenschaftliche Geschichten von Göttern, Helden und Fabelwesen.
Hier erinnern antike Foren und Tempel, geheimnisvolle Paläste und trutzige Burgen, bunte Mosaike und blasse Fresken an die Zivilisationsgeschichte.
Hier wird gebadet, geschlemmt, getrunken und getanzt. Ja, die drittgrößte Mittelmeerinsel hat sonnenhungrigen Pau- schaltouristen und kulturaffinen Individualurlaubern einiges zu bieten.
Auch Freunde des nur 45,93 Gramm leichten weißen Balls mit den 400 Dimples, Dellen, fliegen gern nach Zypern, wo die exzellenten Golfplätze zum Spielen, Smalltalken und Business einladen.
■ Etwa der erneuerte Minthis Hills Golf Club 500 m über dem Meeresspiegel am Beginn des Troodos-Gebirges – rund ums Kloster Stavros tis Minthis.
■ Oder der Secret Valley Golf Course: 18 km östlich von Paphos nahe der sagenumwobenen Geburtsstätte der Liebesgöttin Aphrodite mit traumhaftem Panorama.
■ Würden die Götter Golf spielen, dann auf dem 18 Loch-Aphrodite Hills Golf Course: 300 m über dem Meeresspiegel auf einem 234 Hektar riesigen Gelände, umgeben von Oliven- und Johannisbrotbäumen. Natürlich auch mit Meerblick.
■ Exklusiv und luxuriös ist der topneue Elea Golf Club. Er zählt zu den wichtigsten Golf Courses in Europa. Der Par 71-Golfplatz – hoch über dem Mittelmeer – wurde von Kursdesigner Sir Nick Faldo meisterhaft in eine spektakuläre Landschaft hineinkomponiert.
Nicht nur wegen des vielfältigen Urlaubs- und Golfangebots haben sich auch viele Russen in der „Kypriakí Dimokratía“, der Republik Zypern, niedergelassen.
Mitte der 70er Jahre hatte die Regierung Zypern zu einer Steueroase gemacht: Schwarzgelder durften in Offshore-Firmen gebunkert und reingewaschen werden. Nach dem Zerfall der Sowjetunion gab es mehr als 40.000 Briefkastenfirmen auf der Sonneninsel.
Mit dem EU-Beitritt 2004 musste die Regierung die Vereinbarungen zur Bekämpfung der Geldwäsche unterzeichnen. Doch in Zypern ist alles easy: Die Briefkastenfirmen heißen jetzt „Limited Companies“, sind bei zypriotischen Gesellschaften in „Untermiete“, müssen nur zehn Prozent Gewinnsteuer abführen, die Einkommenssteuer endet bei 35 Prozent.
Auf der Webseite der zypriotischen Botschaft in Berlin können sogar „Informationen zu Eigentumserwerb, Firmengründung und Unternehmensführung“ heruntergeladen werden – eine legale Anleitung zur Steuervermeidung in der EU.
Die drittkleinste Volkswirtschaft in der Eurozone steckt jetzt selber in einer Rezession. Die Regierung will von der EU 17,5 Milliarden Euro zur Bankenrettung. Allein acht Milliarden Euro betragen die Verluste der zwei der drei größten Landesbanken. Das ist ein Drittel des BIP.
Der Fall Zypern zeigt das ganze Dilemma der Euro-Retter: Hauptprofiteure eines Hilfspakets wären mutmaßlich russische Steuerflüchtlinge. Der IWF fordert nun einen Schuldenschnitt für Zypern – doch der allein wäre auch noch kein Ausweg aus der Ungerechtigkeit.
Der deutsche Bundesnachrichtendienst BND warnt ausdrücklich vor dem Rettungspaket: Russische Oligarchen, die 20 Milliarden Euro in den Verlust-Banken geparkt haben, könnten mit dem Hilfspaket der EU ihr Schwarzgeld retten. Und dann wieder sorgenfrei Golf spielen und steuerschonende Geschäfte machen.
(c) Georg Karp
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