Schlagwort-Archive: Nachrichten

Orban provoziert durch Großprojekte

Theater schließen, die Filmindustrie steht still, Museen und Bibliotheken arbeiten auf Sparflamme: 2011 hat die ungarische Regierung die staatlich finanzierten Kultureinrichtungen durch massive Kürzungen bereits in eine prekäre bis existenzbedrohende Situation gebracht. 2012 wird weiter gespart.

Ministerpräsident Orban provoziert indes mit propagandistischen Großprojekten und schwer kritisierten Personalentscheidungen, wie der Berufung eines bekennenden Antisemiten an die Spitze des Budapester Neuen Theaters. Mehr Infos auf der ORF-News-Webseite.

SPÖ will Eurofighter verkaufen!

Startet der Eurofighter Typhoon in den Ausverkauf (Foto: Eurofighter Konsortium)?
Startet der Eurofighter Typhoon in den Ausverkauf (Foto: Eurofighter Konsortium)?

Die SPÖ wittert in den Sparpaket-Verhandlungen eine Chance, die ungeliebten Eurofighter loszuwerden, berichtet der ORF.

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter will die teuren Abfangjäger anderen EU-Staaten zum Verkauf anbieten und der staatlichen Pflicht zur Luftraumüberwachung über Verträge mit den Nachbarländern Genüge tun.

„Ich denke, in Zukunft ist man als Staat vor allem souverän, wenn man die Schulden im Griff hat und auf Wachstum achtet. Dazu brauchen wir keine Abfangjäger“, sagte Kräuter der Tiroler Tageszeitung.

Was Verteidigungsminister Darabos und die ÖVP dazu sagen werden? Und was der Kanzler? Vielleicht schlägt er eine Volksabstimmung vor.

Die Neonazis und der Verfassungsschutz

Hinweise auf Verstecke, Berichte von geplanten bewaffneten Überfällen:  Verfassungsschützer wussten bis 2001 genau über die Aktivitäten der untergetauchten Neonazis Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt Bescheid. Das geht aus einem Geheimbericht hervor, der dem SPIEGEL vorliegt.

Die Apokalypse und der homo brutalis

Seit dem 11. September 2001 ist nichts mehr so, wie es einmal war. Die furchtbaren Bilder von den barbarischen Terroranschlägen ge­gen das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington haben sich in unser Bewusstsein gebrannt, sie werden uns auf jeder Reise – egal wohin wir uns begeben – verfolgen, wie ein Schatten.

Wir werden bei jeder Aufnahme von dem einst so stolzen und unübersehbaren Wahrzeichen New Yorks an die schreckliche Apokalypse des fundamentalistischen Wahnsinns erinnert.

Wir werden immer wieder an die Menschen denken müssen, die dabei getötet worden sind. Angesichts unserer hilflosen Ohnmacht vor solchen ferngelenkten Massenmorden kommen Angst, Wut und Verzweiflung auf, unbewusst ballen wir die Fäuste.

Aber, wie sich wehren, was tun, damit so etwas Unmenschliches nicht noch einmal passiert, damit die Spirale der Gewalt ein Ende hat? Haben wir überhaupt eine Chance gegen diese Unmenschlichkeit, gegen diesen Irrsinn?

Der Wiener Psychiater und Terrorexperte Friedrich Hacker schrieb in seinem Buch „Aggression – Die Brutalisierung unserer Welt“, dass die „Unmenschlichkeit schon immer eine Ausdrucksform des Menschlichen“ gewesen sei.

Vor allem in der Gegenwart, so Hacker in seinem Buch,  sei es „besonders charakteristisch, dass der Homo brutalis als moderne Ausprägung des Homo sapiens auftritt, mit kalkulierter, unemotionaler Brutalität als Resultat kluger, sogar raffinierter Planung.“

Friedrich Hacker hatte nicht geahnt, dass er eines Tages mit seiner Analyse Recht haben wird. In seinem Buch „Terror. Mythos, Realität, Analyse“, kommt er zur Schlussfolgerung, dass der Terrorismus „nach allgemeiner Anerkennung durch Furchterregung“ lechze  und daher „zum unvergesslichen Megakrimen (Großverbrechen; groß durch die Bedeutung oder die Zahl der Opfer)“ neige.

Professor Hacker: „Um wirkungsvoll zu sein, bedarf Terrorismus der Größe, ist unwiderstehlich von großen Gelegenheiten (Olympiade, Gedenktage, Feiern) angezogen, erklärt aber auch notfalls jede seiner Taten zum großen Ereignis, aus dem alles weitere folgt und auf das alles spätere bezogen sein soll.“

Und wir müssen uns bewusst werden: Terror kann nicht mit Gegengewalt beseitigt werden. Denn „das Vietnam-Beispiel hat deutlich vor Augen geführt, dass selbst jahrzehntelanges, ungehindertes Bombardement nicht imstande ist, Terroristen und Kommandos, die von der Sympathie der Bevölkerung unterstützt werden, auszuräuchern.“

Jetzt, zehn Jahre später, werden wir wieder an die Apokalypse von New York erinnert, wieder sehen wir die furchterregenden Bilder vom Inferno, und wir können es noch immer nicht begreifen, wie das möglich war.

Der Abschlussbericht der amerikanischen Untersuchungskommission zu den Anschlägen des 11. September (9/11-Commission) hat bis heute nicht alle Fragen beantwortet, die Widersprüche nicht gelöst, Indizien und Vorwürfe nicht entkräftet. Es bleibt die Frage offen: Was geschah am 11. September 2001 wirklich?
Georg Karp