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Luftfahrt: Rote Zahlen, grüne Ziele
Die Luftfahrtbranche steckt in einer schweren Krise: sinkende Margen, steigende Kosten. Ist Green Aviation Mobility die Lösung? Eine Analyse und ein Ausblick auf die Zukunft des Luftverkehrs

Mobilität ist ein Grundbedürfnis unserer Gesellschaft. Jeden Tag sitzen weltweit 7,6 Millionen Passagiere im Flugzeug. Es ist das sicherste und effizienteste Verkehrsmittel der Erde. Die Weltbevölkerung wächst. Bis 2050 werden 70 Prozent der Menschen in Städten leben.
Auch der Lufttransport wird in den kommenden Jahren global um fünf Prozent jährlich wachsen. Das bedeutet, dass sich die Passagierzahl von heute 2,8 Milliarden in 20 Jahren auf das Doppelte erhöhen wird. Bis 2050 könnten es jährlich gar 16 Milliarden Passagiere sein.
Daher müssen in der Luftfahrt neueste Technologien, verbunden mit modernstem Verkehrsmanagement, eingesetzt werden, um Lösungen auf Basis intermodaler Vernetzung zu finden. Denn die Menschen sollen ihre Ziele rascher und umweltschonender erreichen.
Als die ersten Boeings 707 lautstark mit einer Rauchfahne abhoben, da hat sich der industrielle Fortschritt sehr exponiert gezeigt. Heute haben neue Flugzeuge einen um 70 Prozent geringeren Kraftstoffverbrauch als jene vor 40 Jahren.
Beim Treibstoff wurde in den letzten zehn Jahren die Effizienz um 24 Prozent verbessert, obwohl sich die Transportleistung mehr als verdoppelt hat und die Auslastung gestiegen ist.

Moderne Flugzeuge erzielen im Schnitt einen Kraftstoffverbrauch von drei Liter pro 100 Passagierkilometer.
Die Maschinen der nächsten Generation – Airbus A380, Airbus A 320 neo und Boeing – kommen sogar unter die 3-Liter-Grenze und sind damit effizienter als jeder auf dem Markt neue Kleinwagen.
Die Luftfahrt ist stolz auf die hohe Auslastung ihrer Sitzkapazitäten von mehr als 75 Prozent, während die Auslastung im Schienenverkehr 40 bis 50 Prozent und im Straßenverkehr 30 Prozent beträgt. Flugzeug- und Triebwerkhersteller investieren gegenwärtig bis zu 15 Prozent ihres Umsatzes in Forschung.
Gleichzeitig wurde der Lärmpegel reduziert. Die heutigen Flugzeuge sind um 50 Prozent leiser als vor zehn Jahren, die Lärmentwicklung neuer Luftfahrzeuge ist um 20 Dezibel geringer als die vergleichbarer Modelle vor 40 Jahren. Und bis 2020 wird eine weitere Lärmminderung um 50 Prozent angepeilt.
Der Ausstoß von Stickoxiden – entscheidend für die lokale Luftqualität – konnte seit 1991 um 50 Prozent verringert werden. Die Luftqualität in Flughafenbereichen wird bis 2020 durch um 80 Prozent verminderte NOx-Emissionen verbessert.
Der Luftverkehr verursacht derzeit zwei Prozent der weltweiten Carbon Dioxid-Emissionen (CO2). Die Luftfahrt hat einen Anteil von 12 Prozent an den CO2-Emissionen aller Verkehrsmittel des Globus – verglichen mit einem 74-prozentigen Anteil des Straßenverkehrs.
Der europäische Luftverkehr produziert 0,5 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Etwa 80 Prozent der Emissionen des Luftverkehrs stammen von Flügen auf Strecken von mehr als 1.500 km, für die es keine Alternative gibt.
Die Luftfahrtindustrie hat sich verpflichtet, bis 2020 jeweils 1,5 Prozent jährlich des globalen Ausstoßes zu reduzieren und bis 2050 die Emissionen auf Basis der Werte von 2005 zu halbieren.
Die Luftfahrt steht geschlossen hinter dieser Strategie zum Klimawandel. Da für die kommenden Jahrzehnte kein alternativer Antrieb für Flugzeuge in Sicht ist, bleibt die Luftfahrt vom fossilen Kerosin abhängig. Und oben am Himmel gibt es keinen Stecker, mit dem wir eventuell Energie zuführen könnten.
Werfen wir einen Blick auf den globalen Aspekt der Luftfahrt. Die IATA-Fluglinien setzten 2011 rund 598 Milliarden Dollar um, beförderten 2,8 Milliarden Passagiere und 48,2 Millionen Tonnen Güter, was einem Drittel des Wertes der Welthandelsgüter entspricht.
Weltweit gibt es 35 Millionen Landungen pro Jahr; jede Sekunde landet irgendwo ein Flugzeug; 40 Prozent der Touristen fliegen in den Urlaub; der Luftverkehr schafft global 57 Millionen Arbeitsplätze.
Derzeit steuern 2.000 Airlines etwa 3.800 Flughäfen an, 19.410 Jets sind im Einsatz.

In den nächsten 20 Jahren werden 30.000 neue Flugzeuge angeschafft. Treibstoffkosten fallen 2012 bei den IATA-Airlines von mehr als 200 Milliarden Dollar an, die Margen sind gering.
Heuer werden 1,2 Milliarden mehr Menschen fliegen, aber zu welchen Preisen: Ein 22.000 Kilometer-Flug von New York nach Peking kostet rund 1.500 Dollar. Das sind 7 Cents pro Kilometer, das Taxi in New York kassiert 1,25 Dollar pro Kilometer.
Ein Viertel der 2,8 Milliarden Passagiere fliegen in, nach und aus Europa. Pro Tag gibt’s über 30.000 Flüge. Die Airlines in Europa rechnen für 2012 mit einem Verlust von 1,1 Milliarden Dollar. Die Beförderung pendelt sich global auf einen Zuwachs von fünf Prozent ein, der Ferne Osten, Brasilien und Afrika boomen, Europa stagniert, der Cargo hat negative Ergebnisse.
Die Luftverkehrswirtschaft deckt ihre Kosten größtenteils selbst und trägt mit großem finanziellen Entwicklungsaufwand dazu bei, sicheren Transport zu ermöglichen.
Die Luftfahrt zahlt überall faire Steuern. Nur in Europa errichten wir mit Emissionshandels- und Ticketsteuer ungleiche Wettbewerbshürden.
Ist unsere Umwelt mit Gibraltar und dem Schwarzen Meer begrenzt? Vor allem die Behörden und die Politik sollten auf Nachhaltigkeit achten: Wie wird das Umfeld für die europäische Luftfahrt in einigen Jahren aussehen?
Die Luftfahrt ist ein Wachstums-Motor für die Wirtschaft, sie sichert und schafft Arbeitsplätze und Wohlstand. Daher brauchen wir die enge Zusammenarbeit der Luftfahrt mit der Politik und unserer Gesellschaft. <––– Mario Rehulka
Prof. KR Mario Rehulka, langjähriger Vorstand der Austrian Airlines, ist Präsident des Österreichischen Luftfahrtverbandes (ÖLFV). Seit mehreren Jahren organisiert er ein internatiuonales Luftfahrtsymposium in Wien mit prominenten Experten aus der Luftverkehrswirtschaft und LuftfahrtindustrieGermanwings wird Nobel-Billigflieger
Die deutsche Low Cost-Airline bietet ab 1. Juli 2013 drei Tarifklassen an: Basic, Smart und Best

Zum 1. Juli 2013 führt Germanwings ein kopmplett neues Marken- und Produktkonzept ein, das allen Passagieren das „Fliegen à la carte“ ermöglicht. Fluggäste können sich dann von der günstigen Low Cost Reise ohne Zusatzleistungen bis hin zu einem hochwertigen Passagiererlebnis mit vielen Annehmlichkeiten und Extras ihr individuelles Paket zusammenstellen, das bis ins Detail zu ihren persönlichen Bedürfnissen passt.
Unter dem Dach einer durchgängigen Economy Class wird die „neue Germanwings“ dazu drei Tarife mit verschiedenen Leistungs- und Servicepaketen anbieten: „Best“ als hochwertigstes Angebot, das insbesondere die Bedürfnisse von Geschäftsreisenden abdeckt aber auch für Privatreisende attraktiv ist, „Smart“ als Tarifangebot mit inkludierten sowie individuell ergänzbaren Zusatzleistungen und „Basic“ als reines Low Cost Angebot.

Christoph Franz, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG: „Mit der ‚neuen Germanwings‘ gehen wir bei den Punkt-zu-Punkt-Verbindungen in die Offensive. Wir haben ein überzeugendes Produktangebot entwickelt und wir verfügen über langjährige Expertise im Low Cost wie im Premiumsegment.“
„In der ‚neuen Germanwings‘ verbinden wir Elemente aus beiden Bereichen und setzen neue Maßstäbe in unserem Heimatmarkt Europa. Damit wird es uns gelingen, abseits unserer großen Drehkreuze wieder profitabel zu fliegen und gleichzeitig unsere Gäste mit einem modernen Angebot zu begeistern“, sagt Christoph Franz, der nicht an eine profitable Austrian glaubt.
Die „neue Germanwings“, in der die dezentralen Europaverkehre der Lufthansa außerhalb der Drehkreuze Frankfurt und München und die Germanwings zum 1. Januar 2013 zusammengeführt werden, tritt smart, dynamisch und innovativ auf.
Ab 1. Juli 2013 startet die Airline mit ihrem neuen Angebot im Markt. Ab diesem Zeitpunkt sollen auch die Flugzeuge der Lufthansa Flotte, die für den künftigen Einsatz bei der „neuen Germanwings“ vorgesehen sind, sukzessive umgerüstet und übertragen werden.

„Der frische Markenauftritt, die individuell gestaltbaren Tarifangebote und die hohe Qualität als Airline der Lufthansa Gruppe machen die Germanwings zu einem attraktiven Anbieter für Privat- wie für Geschäftsreisende. Dieses Konzept wird nicht nur eine hohe Akzeptanz erreichen, sondern eine große Beliebtheit auch bei den Fluggästen der Lufthansa genießen, die künftig auf unseren Strecken abseits von Frankfurt und München mit der Germanwings fliegen werden“, sagt Carsten Spohr, Mitglied des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG.
Mit dem neuen Marken- und Produktkonzept ändert sich bei Germanwings auch das Logo. Kernelement ist ein stilisiertes „W“ in brombeer und gelb, das die „Wings“ aus der Marke Germanwings in ein prägnantes Icon überträgt. Alle Flugzeuge der Airline werden nach Einführung des neuen Markenkonzepts ab 1. Juli 2013 sukzessive in dem neuen Design lackiert.
Noch mehr Kundennähe ist eine wichtige Komponente der neuen Germanwings: Mit dem Ausbau mobiler Buchungs- und Informationssysteme will das Unternehmen direkt und spontan mit den Kunden interagieren.
Alle Preise werden fair und ohne versteckte Kosten kommuniziert, am Telefon löst eine günstigere 0180er Nummer die bisherige 0900er Nummer ab. Germanwings behält zudem den attraktiven Einstiegspreis von 33 Euro für ein One-Way Ticket bei.
Nach dem Motto „Günstig aber nicht billig“ arbeiten die Mitarbeiter der Airline künftig noch intensiver an einer optimalen Erfüllung der Kundenwünsche. Dafür stehen innerhalb der Economy Class die drei Grundmodule Best, Smart und Basic zur Auswahl: Der Best-Tarif beinhaltet das beste Produkt, das es derzeit für innereuropäische Low Cost Flugverbindungen gibt und Maßstäbe in der Branche setzt.
Für den Fluggast ist ein Platz in einer der drei vordersten Reihen reserviert. Dort genießt er den sehr großzügigen Sitzabstand von 32 Zoll (81,2 Zentimetern) und den freien Mittelsitz neben sich.
Weitere Komponenten des neuen Best-Tarifs sind Zugang zu Lufthansa-Lounges, Priority Check-in und Benutzung der Fastlane bei der Sicherheitskontrolle, erhöhte Meilengutschrift bei Miles & More, HON Circle Meilen, doppelte Freigepäck-Menge (zweimal 23 Kilogramm), Catering à la carte an Bord, flexible Umbuchung und Stornierbarkeit des Tickets.
Der Best-Tarif ist im ersten Schritt bereits auf allen innerdeutschen Verbindungen verfügbar und für die europäischen Kernmärkte von Germanwings, das heißt für Österreich, die Schweiz, Belgien, Russland, Frankreich und Großbritannien.
Der Smart-Tarif der neuen Germanwings ist der neue Standard-Tarif und entspricht einem klassischen Economy-Produkt mit sehr hoher Qualität: In diesem Tarif sind für die Passagiere die Reihen im vorderen Bereich des Flugzeugs reserviert, die mit 32 Zoll (81,2 Zentimetern) denselben großzügigen Sitzabstand wie beim Best-Tarif bieten. Smart beinhaltet Catering in Form eines Snacks und alkoholfreien Getränken sowie 23 Kilogramm Freigepäck.
Der günstigste Tarif ist der Basic-Tarif, der einem klassischen Low Cost Produkt entspricht: Wer ihn bucht, verzichtet zum Beispiel auf freies Catering und Freigepäck und kann im Flugzeug ab Reihe elf Platz nehmen.

Das Besondere bei Germanwings: Auch in den beiden Tarifen Smart und Basic können Zusatzleistungen hinzugebucht werden. Jeder Fluggast kann sich aus dem Menü an hochwertigen Optionen sein Wunschprodukt günstig, einfach und flexibel selbst zusammenstellen.
Thomas Winkelmann, Sprecher der Germanwings-Geschäftsführung: „Mit der Germanwings setzen wir neue Maßstäbe in der europäischen Airline-Industrie. Der Kunde bekommt mit dem neuen Produkt das Beste aus der Welt der Low Cost Carrier und der der traditionellen Fluggesellschaften.“
Mit circa 90 Flugzeugen sollen bis zu 20 Millionen Gäste im europäischen Direktverkehr befördert werden.
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