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Travel Industry: Wettbewerb der Urlaubsländer

Eine Marktanalyse zeigt: Die internationale Tourismuswirtschaft entdeckt neue Zielgruppen in den Schwellenländern. Die Chinesen sind im Anmarsch auf Europa

Chinesen-KautscheWeb
Immer mehr Chinesen entdecken Deutschland und Österreich als Urlaubs-Destination

Die Reisebranche umwirbt neue Kunden in Regionen der Welt, die bislang eher als exotische Ziele für Urlauber aus den reichen Industrieländern galten: In den so genannten BRIC-Staaten, den aufstrebenden Schwellenländern Brasilien, Russland, Indien und China, wächst eine gut verdienende Mittelschicht heran.

Diese Menschen entdecken für sich Ferien und ferne Länder – Europa und das Reiseland Deutschland hoffen auf den neuen Touristen-Boom, doch sie treten gegen eine weltweite Konkurrenz der Urlaubs-Destinationen an.

„Der Tourismusmarkt ist weltweit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Doch wer glaubt, er könne etablierte Geschäftsmodelle und Produkte eins zu eins auf die neuen Zielgruppen übertragen, der irrt“, lautet das Fazit des TUI Think Tank nach der Auswertung internationaler Marktanalysen.

Im TUI Think Tank der TUI AG denken und diskutieren Fachleute aus Europas größtem Touristikkonzern sowie unabhängige Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft über die Zukunft des Tourismus: „Kundenbedürfnisse und -ansprüche unterscheiden sich nicht nur zwischen etablierten und neuen Märkten, auch innerhalb der BRIC-Märkte gibt es deutliche Unterschiede in den Reisebedürfnissen. Reiseveranstalter, Hoteliers, aber auch Handel und Dienstleister, sind gut beraten, sich sorgfältig mit den Bedürfnissen ihrer neuen Zielgruppen auseinanderzusetzen und sich darauf einzustellen.“

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Die Flaggen der vier BRIC-Staaten (Foto: Wikipedia)

In den BRIC-Staaten können sich mit wachsendem Wohlstand immer mehr Menschen einen Urlaub im Ausland leisten. Nach Schätzungen des renommierten Research-Instituts Euromonitor International werden aus den vier Ländern schon 2015 etwa 160 Millionen Reisen über die Landesgrenzen hinaus angetreten.

Diese Urlauber haben mit den Ferienreisenden etwa aus Europa oder Nordamerika gemeinsam, dass sie Sonne und Strand, Städtetrips und Sightseeing bevorzugen. Doch dafür haben sie geografisch ganz andere Ziele im Blick. Für Brasilianer beispielsweise sind die USA und gerade New York und Argentinien sowie Portugal, das Heimatland ihrer Muttersprache, Traumdestinationen. Gut verdienende Russen hingegen steuern weltweit Sonnenziele am Meer an oder reisen besonders gerne nach Italien und Griechenland.

Die wachsende Anzahl asiatischer Reisenden zeigt wiederum ganz andere Interessen und Bedürfnisse: Inder möchten gerne nach Singapur, Malaysia oder in die Emirate am Persischen Golf. Die Touristen aus China buchen in erster Linie Hongkong, Singapur und Südkorea. Aber auch Europa ist bei chinesischen Touristen ein immer beliebteres Reiseziel.

So reisten allein 2010 schätzungsweise 3,8 Mio. Chinesen nach Europa. Dabei haben die „neuen“ Reisenden ganz präzise Anforderungen an ihr Gastland. Vor allem erwarten sie, dass ihnen die Attraktionen des Landes bei Gruppenreisen in ihrer Muttersprache präsentiert werden. Für indische Gäste ist darüber hinaus wichtig: Sie erwarten auch fern der Heimat angemessene vegetarische indische Küche.

Auch wenn Europa in den Untersuchungen zum Reiseverhalten der Touristen aus den BRIC-Staaten noch nicht unter den Top-Destinationen zu finden ist, sind die Tourismus-Experten hierzulande doch fest davon überzeugt, etwas von dem großen Kuchen abzubekommen. Beispielsweise lockt die „Alte Welt“, so zeigt sich, besonders kultur- und geschichtsinteressierte Chinesen: Angesichts der eigenen, über die Jahrtausende zurückgehenden Geschichte fühlen sie sich auf Augenhöhe zur einzigen Destination auf der Welt mit ähnlich alten Traditionen.

Für junge, nach Individualisierung und Authentizität strebende Chinesen hingegen, dürften die europäischen Metropolen von großem Interesse sein. Dabei spielen die einzelnen Länder und Städte als Destination nur eine untergeordnete Rolle.

„Im Zeitalter von Facebook und Twitter sind interessante Erlebnisse die Statussymbole der neuen kaufkräftigen Zielgruppen aus den aufstrebenden Märkten. Für viele Touristen ist nicht die Frage der Destination selbst so sehr entscheidend, sondern vielmehr der Erlebnisse, die sie bietet. Europa ist daher gut beraten, sich als abwechslungsreiches Reiseziel mit vielfältigen Attraktionen zu präsentieren.“, empfiehlt Mario Habig, Mit-Initiator des TUI Think Tank.

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Das Brandenburger Tor in Berlin (Foto: Wikipedia)

Davon profitiert auch der Tourismus in Deutschland. „Natürlich kommen die Mehrzahl unserer 80 Millionen Auslandsgäste aus dem europäischen Ausland, doch die BRIC-Staaten bieten ein kaum abschätzbares Potenzial an Gästen“, erklärt die Chefin der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), Petra Hedorfer.

Allein in den vergangenen Jahren seien die Besucherzahlen aus Brasilien, Indien und China zweistellig gewachsen. Hedorfer: „Wir rechnen in den nächsten Jahren mit einem deutlichen weiteren Anwachsen dieser Zielgruppen.“ Doch es müssten, so die DZT-Chefin, erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um diese Kunden für Europa-Reisen zu gewinnen.

Eine vom TUI Think Tank kürzlich in Auftrag gegebene Studie, die sich speziell mit den Marktpotenzialen chinesischer Urlauber beschäftigt hatte, zeigt beispielhaft die speziellen Anforderungen für potenzielle neue Zielgruppen.

„Wir müssen alles daran setzen, die Sprach- und Kulturbarrieren bei unseren Gästen aus Asien zu überwinden“, sagt Dr. Michael Frenzel, Präsident des Welttourismusverbandes (WTTC). „Nur wer den chinesischen Kunden kennt und seine sozio-kulturellen Wurzeln versteht, wird in der Lage sein, diesen interessanten und wachsenden Reisemarkt mit den passenden Angebotsformaten zu bedienen.“ Und das gelte im Prinzip auch für die anderen neuen Urlauber-Quellmärkte.

Wie die Think Tank-Studie dokumentiert, erwarten Fachleute, dass sich mit wachsender Reiseerfahrung der Gäste aus China auch das Reiseverhalten ändern wird. Wo heute noch die geführte Gruppenreise zu den touristischen „Hot Spots“ wie Eiffelturm, Tower Bridge oder Brandenburger Tor ganz oben steht, werde es künftig deutlich mehr Individualtourismus geben – vom Shopping über romantische Angebote zu zweit bis hin zu Sport und Abenteuer.

Für viele Chinesen, so die Studie, sei es ein Wunschtraum, einmal auf einer deutschen Autobahn ohne Geschwindigkeitsbegrenzung aufs Gaspedal treten zu können. Erwartet wird eine zahlungskräftige, anspruchsvolle Kundschaft: Aufgrund der jahrelangen Ein-Kind-Politik in der Volksrepublik wachse eine Generation wohlhabender, aber auch verwöhnter „kleiner Kaiserinnen und Kaiser“ heran.

Wie groß das Potenzial künftiger Europa-Reisender ist, lässt sich der Studie zufolge schwer abschätzen – nicht zuletzt, weil China immer noch ein Land im Umbruch ist. Doch vorsichtige Schätzungen erwarten, dass sich die Zahl der Gäste aus dem Reich der Mitte bis zum Jahr 2020 vervierfachen wird. Und bereits 2012 haben Touristen aus China mehr Geld im Ausland ausgegeben als Urlauber aus den USA und aus Deutschland, ergab die jährliche Reisestudie der Commerzbank, die im Januar 2013 vorgestellt wurde. Damit löste China die Bundesrepublik als Reiseweltmeister ab.

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Das Buch Being Social (Verlag Holzhausen) zeigt den Einfluss von Social Media auf Unternehmenskultur, Kommunikation und auf die Arbeitsplätze der Zukunft

In den neuen Märkten muss sich die Reisebranche – mehr noch als in ihren klassischen Heimatmärkten – auf das sich rasant verändernde Buchungsverhalten hin zu Online-Vertriebskanälen einstellen.

In Indien, Russland und China ist die Zahl die Reise-Buchungen via Internet in den vergangenen Jahren um 25 Prozent gewachsen. In Brasilien wird sogar mehr als ein Viertel des Marktes online verkauft. Das Web ersetzt dabei nicht nur den Reisekatalog, es schafft über Social Media auch neue Möglichkeiten der Kommunikation – bei der Suche und Auswahl der Ziele ebenso wie im Kontakt und Erfahrungsaustausch der Reiseerlebnisse mit anderen Urlaubern.

The Tube: 150 Jahre unterwegs

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Eingang zur Londoner U-Bahn-Station St. Pancras International (Photo: Wikipedia)

Die Londoner U-Bahn ist die älteste der Welt. Am 9. Januar 1863 wurde der erste Teil zwischen Paddington und Farrington Street eröffnet. In London verkehren heute 11 U-Bahn Linien, die täglich durchschnittlich von 3,2 Millionen Fahrgästen genutzt werden. Im Januar 2013 feiert die Londoner U-Bahn ihr 150-jähriges Jubiläum.

Die Londoner U-Bahn transportiert jedes Jahr mehr als eine Milliarde Menschen und das über ein Streckennetz mit der Gesamtlänge von 402 km. Sie hat damit nach der Metro in Shanghai das zweitlängste U-Bahn-Netz der Welt. Die Züge legen pro Jahr insgesamt eine Strecke zurück, die 90 Mondreisen entspricht.

Als ,,Tube‘‘ wurde die U-Bahn bereits 1890 bekannt, als die erste elektrische Eisenbahnlinie eröffnet wurde. Kurz darauf erschien auch das heute weltweit bekannte Logo der Londoner U-Bahn ,,the roundel‘‘. Das Logo mit dem roter Kreisring und dem horizontal darüber liegenden blauen Balken wurde 1908 von Harold Stabler entworfen.

Die britische Regierung hat insgesamt 16 Milliarden Pfund für Investitionen bis zum Jahr 2030 zugesagt. Sie setzt ihre Prioritäten dabei auf die Reduzierung der Verspätungen, den Einbau neuer Aufzüge und Rolltreppen, mehr Sauberkeit und Sicherheit sowie eine neue Station beim Wembley-Stadion.

Tipp für Geschäftsreisende und Touristen: Am schnellsten und preiswertesten ist die Visitor Oyster Card für die Nutzung der U-Bahn und öffentlichen Verkehrsmittel in London. Kein Schlange stehen am Schalter und günstige Tarife sprechen für die Oyster Card, darüber hinaus ist sie übertragbar und verfällt nicht. Sie kann beim nächsten London-Aufenthalt erneut verwendet werden.

Was Geschäftsreisen tatsächlich kosten

Geschäftsreisen sind ein hoher Kostenfaktor für Unternehmen
Geschäftsreisen sind ein hoher Kostenfaktor für Unternehmen (Foto: iStock)

Die Kosten-Trends zeigen weiter nach oben: Die Gesamtausgaben für Geschäftsreisen sind global um zehn Prozent gestiegen. Das bestätigt eine Analyse der weltweiten Ausgaben für Geschäftsreisen im Jahr 2011.

Ausgewertet wurden die Daten von 15 Millionen Nutzer aus 100 Ländern, die 2011 ihr Travel Management über Concur abgewickelt und dabei an die 500 Millionen Transaktionen mit einem Ausgabenvolumen von rund 38 Milliarden Euro getätigt haben.

Die Kostentreiber sind die Ausgabe-Kategorien Flugkosten, Unterkunft, und Verpflegung. Sie machen über 60 Prozent der Gesamtausgaben aus und liegen zehn Prozent über den Werten von 2010.

Werden die Kategorien Unterhaltung und Bodenverkehr – Taxi, Bahn und Öffis – hinzugerechnet, so umfassen alle fünf Posten über 70 Prozent der Gesamkosten. Die Flugkosten sind 2011 um fünf Prozent gestiegen und liegen bei € 335 pro Reise. Die zehn teuersten Städte auf Basis der Transaktionskosten für Unterkunft, Verpflegung und Unterhaltung in Euro sind: Tokio (379,59), Kopenhagen (364,34), Perth (361,07), Sydney (360,05), Stockholm (349,82), London (336,89), Brisbane (328,80), Zürich (327,68), Melbourne (324,29) und Paris (316,53).
Georg Karp

London calling!

Die britische Hauptstadt rüstet sich für die Olympischen Spiele (Foto: JP Masclet/visit Britain)
Die britische Hauptstadt rüstet sich für die Olympischen Spiele (Foto: JP Masclet/Visit Britain)

Die britische Hauptstadt wird für die Dauer der Olympischen Spiele aus Angst vor Terroranschlägen zu einer militärischen Festung. Seit Monaten üben die Militärs in der Millionenmetropole für die Eröffnung der Olympischen Spiele: Scharfschützen und Luftabwehrraketen auf Dächern, Typhoon-Jäger und Hubschrauber am Himmel, Schnellboote auf der Themse.

London zum Einlesen und Nachlesen: Biographien einer Metropole (Merian)
London zum Einlesen und Nachlesen: Biographien einer Metropole (Merian)

An die  40.000 Sicherheitskräfte werden von 27. Juli bis 12. August die Spiele und Spieler aus aller Welt vor möglichen Terroranschlägen beschützen. Aber auch andere Ängste plagen London: Politiker und Airlines befürchten ein Olympia-Chaos am Flughafen Heathrow, Warteschleifen am Himmel, lange Schlangen bei der Einreise und endlose Verspätungen. Für diesen Fall empfiehlt sich dann die Lektüre von „London“ mit 20 ausgewählten Biographien, die einen tieferen Einblick in Vergangenheit und Gegenwart, Kultur und Lebensgefühl von London geben (Merian).

Anreisen & Ankommen

Das Flugangebot ab Wien nach London ist umfangreich. So fliegen unter anderem Austrian, American Airlines, Air Canada, British Airways, British Midland, Easyjet und Lufthansa. Im Online-Flugplan des Flughafens Wien (www.viennaairport.at) können alle verfügbaren Flüge abgerufen werden. Bei der Ein- und Ausreise und beim Transfer ist mit län-geren Wartezeiten zu rechnen.

Übernachten & Rasten

Wer noble Eleganz liebt, steigt am besten im The Stafford’s London Kempinski ab. Zu den legendären Grandhotels gehören Claridge’s, Dorchester, Ritz, Savoy und das Renaissance Chancery Court. Mehr als 120.000 von den Olympia-Verantwortlichen reservierte Betten in 200 Londoner Hotels sind jetzt wieder buchbar. Eine große Hotelauswahl bietet die Online-Plattform www.hotelinfo.de

The-Cube-by-Electrolux: Dinner auf hohem Niveau mit grandiosem Ausblick auf London
The Cube Electrolux: Dinner auf hohem Niveau mit grandiosem Ausblick auf London

Essen & Trinken

Das mobile Show-Restaurant The Cube von Electrolux macht auf seiner Europatour von 1. Juni bis 30. September halt in London. Sechs preisgekrönte Köche verwöhnen dann im 140 qm großen Restaurantpavillon, der auf dem Dach der Royal Festival Hall aufgebaut wird, die 18 Gäste bei atemberaubendem Blick auf den Big Ben. Buchungen nur bis 24.6. unter Tel. +44 207 288 6450 möglich.

Besuchen & Besichtigen

Sehenswert ist das Musical „The Lion King“ von Tim Rice und Elton John im Lyceum Theatre. Die Schau „British Design 1948–2012“ im Victoria and Albert Museum in London zeigt 60 Jahre britisches Design und dessen Wandel seit den Nachkriegsjahren. Zum 60. Thronjubiläum von Queen Elizabeth stellt der Buckingham Palace ihre Diamanten aus. Infos: www.visitbritain.com/de