Auf einen Blick: So schaut der Online-Reisemarkt in Deutschland im März 2013 aus. Die beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Die beliebteste Sehenswürdigkeitn. So werden Online-Medien und Social Media für Urlaubsreisen genutzt. Und wer was auf seinem Smartphoen zum Thema Reisen sucht.
Für Veranstalter und touristische Dienstleister ist es an der Zeit, umzudenken. Denn Smartphones und Tablets erobern immer mehr Haushalte und werdenimmer öfter für die Reiseplanung und Informationsbeschaffung eingesetzt – und oft auch für Buchungen von Flügen und Hotels.
Das hat natürlich Konsequenzen für den Vertrieb – für die Reisebüros. Aber auch Touristboards und Tourismusämter müssen diesen Online-Trend im Travel-Business ins Kalkül ziehen und entsprechend agieren – nicht reagieren, weil es dann oft zu spät ist. Das Internet mit seinen Netzwerken kann das Geschäft nur beleben. Georg Karp
Er ist zweimal so groß wie der chinesische und größer als der US-amerikanische: der muslimische Reisemarkt. Gut 126 Milliarden US-Dollar geben Muslime im Jahr für Reisen aus, Tendenz steigend. Wer etwas von diesem Kuchen ab haben will, sollte sich Gedanken machen, was diese Zielgruppe braucht und wünscht – und sowohl Kommunikation als auch Produkte entsprechend zuschneiden.
„Wir bewerten Hotels und Destinationen hinsichtlich ihrer Moslem-Freundlichkeit nach drei Kriterien: must-have, good-to-have und nice-to-have“, sagte Reem El Shafaki, Expertin für Muslimische Marktentwicklung bei DinarStandard.
Ein absolutes Muss sind demnach Halal-Speisen, also Lebensmittel und Gerichte, die der Koran erlaubt; außerdem Gebetsräume, in denen die Gläubigen ihrer Religion nachgehen könnten.
Gut wäre, wenn sich Anbieter zudem auf die Besonderheiten des Fastenmonats Ramadan einstellten (z. B. Frühstück vor Sonnenaufgang) und ausreichend Waschplätze verfügbar machten. Besonders freuen würden sich muslimische Touristen, wenn ein Hotel zudem familienfreundlich, alkoholfrei und mit getrennten Wellnessbereichen für Frauen eingerichtet sei.
Sharia-Konformität, zu der neben alldem auch noch Gebetsteppiche, -instruktionen und der Koran auf dem Zimmer gehörten, empfiehlt El Shakafi insbesondere dann, wenn ein Hotel in einem muslimischen Kernreisemarkt erfolgreich sein möchte. Damit meint sie die Staaten der arabischen Welt sowie die Lieblingsreiseziele Malaysia, Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Die australische Region Queensland konnte mit moslem-freundlichen Angeboten die Zahl muslimischer Gäste um 38 Prozent steigern. Diese Gäste blieben im Schnitt drei Wochen und gäben in dieser Zeit beachtliche 7.000 US-Dollar pro Kopf aus – ohne Flugkosten. Isabel Bommer/ITB-News
Ahnenkult auf der Insel Sulawesi in Indonesien (Foto: Studiosus)
17.500 Inseln, 240 Millionen Einwohner – darunter 300 verschiedene Völker mit unterschiedlichen Sprachen und Kulturen: Die Republik Indonesien ist ein sehr vielfältiges Land. Einige der faszinierenden Volksgruppen – darunter an Ahnenkult glaubende Toraja auf Sulawesi und Hindu-Riten praktizierende Balinesen – bringt Studiosus den Touristen auf drei Studienreisen in das diesjährige ITB-Partnerland näher. Darunter ist eine neue Südostasienkombination, die in 22 Tagen von Malaysia über Brunei nach Indonesien führt. Indonesien. Bildungsreise für Wissenshungrige weiterlesen →
Die Euro-Krise und deren Auswirkungen auf den Tourismus in Südeuropa (Illustration: istockphoto.com)
Wie weit schlägt sich die negative Berichterstattung über die krisen-gebeutelten Länder auf deren Tourismus aus? Diese Frage untersuchten die ITB Berlin und das Marktforschungs-Institut IPK International im Rahmen des aktuellen Reisetrends des World Travel Monitor.
Das Fazit der Analyse: Griechenland verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr weniger Reisen aus Nord- und Mitteleuropa. Die übrigen Urlaubsländer Südeuropas kommen buchstäblich mit dem blauen Auge davon und können Verluste kompensieren und sogar noch wachsen.
Beim Incoming verlor Griechenland zwölf Prozent von Januar bis August 2012 im Vergleich zum gleichen Zeitraum in 2011. Diese Zahl relativiert sich mit Blick auf das Vorjahr, als das Land am Peloponnes indirekt vom arabischen Frühling profitieren und sogar sieben Punkte zulegen konnte. Auch in den Jahren davor verzeichnete das Land bereits einen leichten Rückgang.
Besonders zurückhaltend waren 2012 Reisende aus den Märkten Deutschland und Großbritannien, aus denen 20 bis 30 Prozent weniger Reisen kamen. Neue Märkte wie Russland oder Rumänien trugen dazu bei, das Minus im Incoming teilweise aufzufangen.
Besser geht es den drei Ländern Italien, Spanien und Portugal. Italiens Incoming-Zahlen wuchsen 2011 um vier Prozent. In diesem Jahr kamen aus Deutschland und Großbritannien drei bzw. ein Prozent weniger Reisen.
Bitter sind die Zahlen der Reisen aus Spanien – hier beträgt das Minus ganze 18 Prozent. Die „Emerging Markets“ wie Russland oder Polen legten aber beträchtlich zu, was den Gesamtreisezahlen zugutekommt. Unter dem Strich kann sich Italien über zwei Prozent Wachstum im Incoming freuen.
Auch die iberische Halbinsel kann ihre Verluste in der Anzahl der Reisen in das eigene Land derzeit mit neuen Quellmärkten ein großes Stück weit kompensieren. So hatte Spanien mit acht Prozent Wachstum im Incoming 2011 überaus stark von der politischen Lage in den arabischen Ländern profitiert.
2012 kamen aus Großbritannien fünf Prozent mehr Reisen – aus Deutschland stagnierten die Zahlen. Aus Italien kamen beachtliche 14 Prozent weniger Reisen. Spanien erfreut sich jedoch steigender Beliebtheit bei neuen Quellmärkten und verzeichnet zweistellige Wachstumsraten im Incoming aus Russland und Skandinavien. Insgesamt legten die Reisen um drei Prozent zu.
Ähnlich ist die Lage in Portugal. Bedingt durch den arabischen Frühling konnte das Land 2011 rund neun Prozent mehr Reisen verzeichnen. 2012 stieg die Zahl der Reisen aus Deutschland um erfreuliche vier Prozent.
Noch positiver präsentieren sich die Zahlen aus Russland und den skandinavischen Ländern. Bei den Reisenden aus Italien und Spanien verlor das Land erwartungsgemäß deutlich. Alles in allem stieg damit 2012 die Zahl der Reisen in das eigene Land um drei Punkte.
„Die Besucherströme nehmen insbesondere zwischen den Krisenländern ab. Die Nachfrage aus Mitteleuropa ist weitgehend stabil, aus den neuen Märkten sogar positiv“, kommentiert Dr. Martin Buck, Direktor des KompetenzCenter Travel & Logistics Messe Berlin, die Analyse. „Die Studie zeigt, wie komplex die Zusammenhänge zwischen Eurokrise und Reisen in den Ländern Südeuropas sind.“ (Quelle: ITB, IPK)
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