Die Sommergespräche 2011 sind ein katastrophaler ORF-Flop. Das ermüdende Frage- und Antwortspiel von Ingrid Thurnher mit ihrem letzten Gesprächspartner, Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzenden Werner Faymann, konnte nur 437.000 Zuseher mühevoll wach halten. Mit diesem Ergebnis liegt der SPÖ-Regierungschef weit unter der Einschaltquote von 2010. Damals konnte er immerhin noch 567.000 Gebührenzahler im Doppelinterview mit Armin Wolf und Ingrid Thurnher erreichen.
Am zweiten Platz der diesjährigen Sommer-Fragestunde liegt der rechte Strahlemann H.C. Strache mit 411.000 Gebührenzahlern – um mehr als 200.000 Zuseher weniger als im Vorjahr. Auch seine blauen Augen und seine verkrampfte Zurückhaltung konnten am diesjährigen mageren Ergebnis nichts ändern.
An dritter Stelle der Sommergespräche 2011 liegt der BZÖ-Chef Josef Bucher mit 318.000 Zusehern – 2010 waren es 315.000 – vor der Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnigg. Sie hielt nur nur 306.000 Gebührenzahler mit ihren Antworten wach.
Das absolute Schlusslicht der Sommergespräche 2011 ist der Vizekanzler und Jung-ÖVP-Chef Michael Spindelegger, der trotz seinem charmanten Lächeln und höflichen Antworten nur 271.000 Österreicher zum Aufbleiben überreden konnte. Sein ehemaliger Parteichef Josef Pröll lockte im Vorjahr noch 638.000 vor die TV-Bildschirme.
Die Gründe für den totalen ORF-Flop Sommergespräche 2011 sind klar: Die gestellten Fragen von Ingrid Thurnher waren Allerweltsfragen, sie hatte keinen Biss und ihre Fragetechnik war abgehackt und nicht fernsehtauglich. Dazu kommen die langweiligen Kameraeinstellungen und der allzu pompöse Ausblick.
Aber auch die Antworten der Politik-Gäste waren in ihrer Wirkung einschläfernder als Valium. Warum der TV-Profi und kantige ZIB2-Fragensteller Armin Wolf die Sommergespräche 2011 nicht moderieren durfte, bleibt ein Geheimnis des Küniglbergs.
Georg Karp
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