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Kalauernder Systemvergleich

Thomas Städtler: Der Sozialismus glaubt an das Gute, der Kapitalismus an den Bonus (Eichborn Verlag)
Thomas Städtler: Der Sozialismus glaubt an das Gute, der Kapitalismus an den Bonus (Eichborn Verlag)

Endlich bringt einer den Gegensatz zwischen Sozialismus und Kapitalismus auf den Punkt: Der Psychologe, Buchautor und Berater Thomas Städtler, 56, hat den kürzesten aller Systemvergleiche zu Papier gebracht.

In seinem aphoristischen Schmunzelbuch Der Sozialismus glaubt an das Gute, der Kapitaliusmus an den Bonus (Verlag Eichborn) liefert er auf 78 Seiten einen köstlichen Schlagabtausch in 150 Sätzen für gutgläubige Glaubenskrieger, unerschütterliche Marktradikale und andere unverbesserliche Betonköpfe.

Mehr als 20 Jahre lang hat er seine Gedanken notiert und Aphorismen formuliert, hat dem deutschen Volk aufs Maul geschaut und den Populismus-Politikern zugehört, wenn sie über Sozialismus und Kapitalismus schwadronierten. Kostproben gefällig? Hier eine Auswahl zum Nachdenken, Lachen oder Debattieren.

  • „Im Kapitalismus gehören die Krisen zum System, im Sozialismus die Krise.“
  • „Im Sozialismus werden erst die Banken verstaatlicht und dann ruiniert; im Kapitalismus werden sie erst ruiniert und dann verstaatlicht.“
  • „Der Sozialismus hat euch den Rest gegeben, der Kapitalismus hat euch auch den noch genommen.“
  • „Über den Sozialismus durfte man nicht lachen. Über den Kapitalismus gibt es keine Witze.“
  • „Starrsinn, wohlgeplant, das war Sozialismus. Größenwahnsinn kühlen Kopfes, das ist der Kapitalismus.“
  • „Im Sozialismus gibt es mehr Unzufriedene, im Kapitalismus mehr Unglückliche. Die Zahl der Glücklichen ist in beiden Systemen gleich.“

Der ideologische Schlagabtausch von Thomas Städtler bringt in jede Sitzung Stimmung. Betriebsräte sind gut beraten, dieses Büchlein vor Tarifverhandlungen zu lesen.
GeKa

Schlaflos im Bett

„Wer nach Gründen sucht, schläft schlecht.“
Johann Wolfgang von Goethe

Schäfchen zählen oder was?


Einschlafbuch

Zu viel denken, zu viel arbeiten, zu viel Koffein im Blut, das ist nicht gut: Wer nicht einschlafen kann, weil er nicht abschalten kann, für den hat nun der bekannte deutsche Satire-Autor Dietmar Bittrich („Wie man sich und anderen das Leben schwer macht“) das ultimative Einschlafbuch für Hochbegabte (dtv) zu Papier gebracht – mit den besten Einschlaftricks großer Geister von Kleopatra bis zum Dalai Lama.Ein höchst amüsantes und aufklärungsreiches Trostbuch bei Schlaflosigkeit von echten Genies für werdendeGenies. Hollywood-Schauspieler und Jazzer Woody Allen ist der Ansicht: „Der Schlaf von Genies hat selbst etwas Geniales.“ Leider ändert das Einschlafbuch nichts am Problem des Wachbleibens, wenn andere bereits dem Tiefschlaf verfallen sind: Die Lust an der Lektüre hält einen erneut vom Einschlafen ab. Was bleibt, ist nur das langweilige Schäfchenzählen. Oder der Griff zum nächsten Flucht-Achterl.
(c) Georg Karp